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Seit Jahrhunderten in Familienhand

Unsere
Geschichte

Der Hof Grewen Mühle ist ein Hof mit Geschichte, denn bereits 1313 wurde die Mühle zu Calle zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Schon zu dieser Zeit diente die Mühle dazu, Korn zu mahlen.

Im Jahr 1789 bestätigt die Oberkellerei Arnsberg den Inhabern Fridericus und Anna Cruse, dass ihre Mühlerzeugnisse die Qualität einer landesherrlichen Bannmühle besitzen. Noch heute ist hierzu eine Inschrift am unserer Mühle zu lesen.

Maria Theresia Cruse, die Tochter von Fridericus und Anna, heiratet 1804 Heinrich Grewe (auch Wicharz genannt) aus Schüren. Nach dem Tod ihres Vaters wird sie die neue Inhaberin der Mühle, bis schließlich ihr Sohn Gottfried Franz Grewe die Mühle im Jahr 1836 übernimmt. Sein Sohn – ebenfalls Gottfried genannt – heiratet 1864 Florentine Kathol aus Berlar.

Im 19. Jahrhundert – Gottfried und Florentine Grewe

Seit jeher gehören zur Mühle große Ländereien und Wälder sowie eine Ölmühle und eine Holzsäge. Alte Urkunden bezeichnen den Hof auch als Müllers Hof. Das Bauernhaus samt Scheune und Stallungen stand anfangs mitten im Dorf, in der Nähe der Kirche.
1869 geschah dann das Unglück. Das Wohnhaus brannte vollständig an, weil eine eifersüchtige und gekränkte Magd es anzündete. Sie wurde schließlich aber für unzurechnungsfähig erklärt und nicht bestraft.

Gottlieb und Florentine Grewe, denen zu dieser Zeit der Hof gehörte, mussten anderweitig unterkommen. Florentine und ihre drei kleinen Kinder wurde von einem Nachbarn aufgenommen, Gottfried und die Knechte zogen in die Mahlmühle und die Ölmühle um und richteten dort einen Hilfshaushalt ein.

Der Bau eines neuen Hauses begann sofort – dieses Mal jedoch direkt bei der Mühle. Im unteren rechten Teil befanden sich Diele oder Tenne, die erst nach dem ersten Weltkrieg zu Zimmern umgebaut wurde.

Anfang des 20. Jahrhundert – Wilhelm und Pauline Grewe

Der nächste Mühlenbesitzer war Gottfrieds ältester Sohn Wilhelm, der dort mit seiner Frau Pauline Ferdinandine Wiese aus Olpe lebte. Während sie die Mühle führten, gingen große Teile von Wald und Land verloren.
Ihr Plan, das oberschlächtige Wasserrad durch eine Turbine zu ersetzt, wurde 1933 umgesetzt. Gleichzeitig verbreiterte man den Mühlebach zu einem Teich, um auch in wasserarmen Zeiten den Mahlbetrieb aufrecht erhalten zu können.

Die drei Schwestern von Wilhelm – Mathilde, Johanna und Antonie – hatten bis Ende des ersten Weltkrieges eine Pension in Köln betrieben. Nun kamen sie zurück nach Calle und bauten das elterliche Wohnhaus zu einer Pension um.

Mitte des 20. Jahrhunderts ­– Josef und Hedwig Grewe

Der älteste Sohn von Wilhelm und Pauline, Gottfried genannt, war der eigentliche Alleinerbe der Mühle. Er verstarb jedoch früh, sodass das Erbe an seinen Bruder Josef überging. Nach einer Abmachung führte er mit seiner Frau Hedwig Schmidt aus Freienohl jedoch lediglich die Mühle und die Landwirtschaft weiter, seinem Bruder Wilhelm wurde für 20 Jahre die Pension zuerkannt. Danach ging diese wieder zurück in den Besitz von Josef und Hedwig.

Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges musste Josef die Mühle schließlich schließen, da Großmühlen mittlerweile besser und billiger mahlen konnte. Er war somit der letzte Müller der Bannmühle von Calle.

Die Mühle und das gesamte Anwesen überschrieb Josef Grewe vor seinem Tod auf seine Tochter Christel, die zu dieser Zeit noch mit ihrem Ehemann Reinhold Vollmer und den beiden Söhnen Michael und Stefan in Olsberg lebte.

Ende des 20. Jahrhunderts – Christel und Reinhold Vollmer

Nach dem Tod des Vaters zog sie mit ihrer Familie wieder in ihr Elternhaus in Calle. Dort begannen sie mit der Modernisierung der Pension. 1982 wurde ein erster Anbau zur Erweiterung der Pension gebaut, 1993 folgte der Anbau der Küche und 1998 der Anbau zur Vergrößerung der Gasträume.

Nach dem viel zu frühen Tod von Reinhold Vollmer im Jahr 2001 übernahmen sein Sohn Stefan und dessen Ehefrau Doreen den gesamten Betrieb, zusammen mit ihren 1998 geborenen Zwillingen Eric und Frederik.

Die heutige Generation – Stefan und Doreen Vollmer

Auch sie renovierten und modernisierten den Hof weiter. 2005 wurde eine Photovoltaikanlage installiert, 2009 folgte eine zentrale Hackschnitzelheizung mit Nahwärmeleitung in allen Gebäuden. Außerdem wurden die Dächer und Giebelwände von asbesthaltigem Material befreit und neu mit Naturschiefer gedeckt. 2012 wurden die EU-Wasserrahmenrichtlinien mit dem Bau eines Fischpasses und der Ertüchtigung der Turbine zur Stromerzeugung umgesetzt.

2014 wurde schließlich das Stallgebäude aus dem Jahr 1900 zur heutigen Festscheune umgebaut. Dazu wurde zunächst das komplette Stallgebäude abgerissen. Erhalten blieben aber die äußeren Bruchsteinwände. In den folgenden Monaten wurde das Gebäude in einem harmonischen Zusammenspiel aus alten und modernen Elementen wieder errichtet.

Am 23. März 2015 erfolgte nach 7-monatiger Umbauphase die Einweihung der neuen Festscheune mit einem Tag der offenen Tür.